Was ist Kimono?
Die besondere Stoffe
Kimonos werden traditionell aus Seide gefertigt, die mit Malereien in der Nihonga-Technik meisterlich gestaltet werden. So entstanden und entstehen einmalige Designs, die sich nicht nur in der Farbe, sondern auch in der Art der Malerei und der Materialität des Stoffes unterscheiden. Kimonos erzählen Geschichten aus dem Leben – die Geschichte einer wunderschönen Hochzeit, einer rituellen Tee-Zeremonie oder einer traditionellen Haiku-Lesung.
Es gibt noch eine weitere Kimono-Art: Wird ein Kimonostoff aus farbig gestaltetem Garn gewebt, entsteht ein ganz spezielles Webmuster, ein sogenannter „Ori no Kimono“ (dt. Webware). Diese Kimonos aus vorgefertigtem Stoff sind kostengünstig und heute noch sehr beliebt im japanischen Alltag.
Schon immer nachhaltig
Die wertvollen Seidenstoffe unterliegen keinem Modetrend. Deshalb wird die Seide nicht weggeworfen, sondern auf ganz verschiedene Arten neu verwendet und neu gestaltet.
Dieses Upcycling hat in Japan eine lange Tradition, denn die Kimono-Unikate werden oft vererbt – zum Beispiel von der Mutter auf die Tochter und später dann von der Tochter auf die Enkeltochter. Beim Upcycling wird das Kleidungsstück aufgetrennt in die sieben Stoffbahnen, aus denen wieder ein Kimono entsteht. Oder die Stoffbahnen werden in dezentere Farben umgefärbt und wieder auf die traditionelle Art zusammengenäht. Besonders farbenprächtige Stoffstücke dienen oft auch als Futtereinsätze, die lebensfroh aus einem neuen dunkleren Kimono hervorblitzen.
Kein Stoff schafft es wie die Seide, im Sommer zu kühlen und im Winter zu wärmen. Deshalb kommt Seide auch als Inlett für Zudecken zum Einsatz. Kein Wunder also, dass die exklusiven Kimono-Stoffe von Generation zu Generation weitergegeben werden. Im Lauf der Jahre und mit zunehmendem Verschleiß werden die Stoffbahnen immer kleiner: Es entstehen andere Gegenstände wie zum Beispiel Kissenbezüge, Bucheinbände, kleine Täschchen oder sogar Spielzeuge. Genau die Produkte, die Sie auf dieser Webseite finden.
Kimono : Tradition und Moderne
Das japanische Wort Kimono setzt sich aus zwei Schriftzeichen zusammen:
- Kiru bedeutet anziehen, ankleiden, tragen.
- Mono bedeutet Ding, Teil, Sache, Objekt.
Wird die Silbe „Mono“ mit dem Schriftzeichen für Menschen kombiniert, entstehen die Worte „Persönlichkeit“ oder „Figur“. Das passt perfekt zum Kimono. Denn dieses japanische Kleidungsstück hat nur eine Aufgabe: den Körper eines Menschen mit Stoff zu umschließen.
Perfektion mit 1000-jähriger Geschichte
Der Schnitt eines Kimonos ist immer gleich – ganz egal, ob er von einer Frau, einem Mann, einem jungen oder alten Menschen getragen wird.
Die Stoffrolle, aus der ein Kimono gefertigt wird, heißt Tannmono: Traditionell ist ein Tannmono 36 cm breit und 12 m lang. Aus dieser Rolle werden 7 geradlinige Stoffbahnen geschnitten, die auf eine spezielle Art gefaltet und zusammengenäht werden.
Der Kimono-Schnitt wurde in den letzten 1000 Jahren perfektioniert – und immer weiter angepasst an die Bedürfnisse der Menschen sowie an die Landschaft und das Klima Japans. Deshalb steht dieses Gewand mit dem minimalistischen Schnitt und der typischen T-Form auch heute noch für das Lebensgefühl dieses ostasiatischen Landes.